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„Deine Meinung, Deine Wahl!“

Es ist Bundestagswahljahr. Fernsehsender und Netzportale überbieten sich gegenseitig mit immer aktuelleren Umfrageergebnissen. Natürlich aufwendig gestaltet und repräsentativ fürs ganze Land. Mark Hamann, Dana Fürst und Christian Leischner (S3) finden trotzdem, dass ihr soziales Umfeld und ihre Altersgruppe nicht aus den Zahlen herauszulesen ist. Daher erheben sie jetzt selbst Umfrageergebnisse. Ihre Methode und die grafische Aufbereitung sind schon fast so professionell wie die der Medienprofis. Die Ergebnisse und Analysen der ersten drei von insgesamt fünf geplanten Erhebungen finden sich hier.

Teil I


Die nächste Bundestagswahl ist am 26.09.2021. Viele der Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben erstmals das Recht, an der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag teilzunehmen. Andere hingegen haben das Mindestalter von 18 Jahren noch nicht erreicht und dürfen noch nicht wählen. Doch auch ihre Meinungen zählen und sind für den politischen Diskurs wichtig.

Daher haben wir beschlossen, im Rahmen der Aktion „Deine Meinung, Deine Wahl!“ eine Diskussionsveranstaltung anlässlich der im Herbst anstehenden Wahl an unserer Schule zu veranstalten und Umfragen zu starten. Wir wollten herausfinden, was die Schüler:innen an der Gyula Trebitsch Schule denken. Wir haben mehrere Klassenstufen über Gesellschaft und aktuelle Politik befragt. In diesem Artikel präsentieren wir die Ergebnisse der ersten zwei von fünf Erhebungen. Viel Spaß mit dem ersten Teil dieser zweiteiligen Serie.

Erhebung 1:

In der ersten Erhebung, welche Ende Januar stattgefunden hat, haben insgesamt 112 Schüler:innen teilgenommen. Der Großteil davon kam aus der Studienstufe, dicht gefolgt von den 10. Klassen.

Im ersten Abschnitt der Befragung wurden die Teilnehmenden zu ihrem politischen Interesse befragt. Aus den Ergebnissen wurde ein Wert auf einer Skala von null bis vier berechnet. Insgesamt ergab sich im Schnitt ein politisches Interesse von 2,89 Punkten.

Durch dieselbe Methodik ergaben sich folgende Zufriedenheiten mit den Parteien auf einer Skala von null bis vier: Die SPD und die Grünen erzielten eine Bewertung 2,5 und 2,48. Knapp weniger erreichten die CDU und Linke mit 2,3 und 2,1 Punkten. Die FDP erreicht eine Wertung von 1,8, während die AfD mit etwa 0,36 Punkten das Schlusslicht darstellt.

Interessant hierbei ist, dass die SPD in der ersten Erhebung die beste parteispezifische Bewertung erhielt, diese sich aber nicht in den Ergebnissen der „Sonntagsfrage“ („Welche Partei würdest du wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?“) widerspiegelt. Hier erreicht die SPD nur 24,11 Prozent und wäre somit die drittstärkste Kraft. CDU und Grüne wären in einer Koalition mehrheitsfähig und erreichten 25,89 Prozent und 25,0 Prozent. Der Block „Andere“ käme auf 12,5 Prozent, gefolgt von der Linken (8,93 Prozent) und der AfD und FDP (je 1,79 Prozent), welche durch die Fünfprozent-Hürde nicht im Bundestag vertreten wären.

Im Vergleich mit bundesweiten Ergebnissen der Forschungsgruppe Wahlen e.V. (das Umfrageinstitut, welches u.a. dem ZDF-Politbarometer Daten liefert, im folgenden „Forschungsgruppe“), sind deutliche Diskrepanzen auffallend. Die CDU schneidet im Vergleich deutlich schwächer ab und verliert Prozentpunkte, genauso wie die AfD und FDP. Stärker als in der Befragung der Forschungsgruppe sind SPD, Linke, Grüne und „Andere“.

Bei der Geschlechterverteilung der Ergebnisse zeigen sich keine größeren Ungleichheiten, die Verteilung ist ausgewogen.

Umfragen-Gestaltung und Datenerhebung: Christian Leischner, Dana Fürst und Mark Hamann

Text: Mark Hamann

Teil II

Erhebung 2:

An der zweiten Erhebung von Mitte April haben insgesamt 100 Personen teilgenommen. Ein Großteil davon kam wieder aus der Studienstufe, gefolgt von den 10. Klassen.

Das politische Interesse ist im Schnitt um etwa 0,15 Punkte gefallen und lag so bei 2,75 von vier Punkten.

Die Parteibewertungen sind nahezu gleichbleibend, allerdings mit fallender Tendenz. Auf der Skala von null bis vier erreichen die Grünen den Bestwert von 2,41 Punkten und die AfD den schlechtesten Wert mit 0,32 Punkten. Durch einen technischen Fehler sind die Ergebnisse der CDU in der zweiten Erhebung leider nicht aufgezeichnet worden, daher fehlt dieser Datenpunkt in dieser Auswertung.

In der „Sonntagsfrage“ steigern die Grünen ihr Ergebnis und kommen auf 33 Prozent, gefolgt von der CDU mit 21,21 Prozent und der SPD mit 20,2 Prozent. Es folgen die Linke mit 7,07 Prozent und die FDP mit einem leicht verbesserten Wert von 3,03 Prozent. Die AfD ist – wie in der vorherigen Erhebung auch – das Schlusslicht und kommt auf 2,02 Prozent. Andere Parteien würden 13,13 Prozent erreichen.

Im Trend zeigt sich ein großer Zugewinn für die Grünen, insgesamt verbessern sich die Grünen um etwa acht Prozent während die CDU und die SPD je etwa fünf Prozent verlieren. Ebenso verliert die Linke leicht, während FDP und AfD leicht dazugewinnen, jedoch erneut ohne die Fünf-Prozent-Hürde überwinden zu können.

Im Vergleich mit den Ergebnissen der Forschungsgruppe zeigen sich parallelen in den Tendenzen. Die CDU verliert in beiden Ergebnissen ungefähr fünf Prozent; bei der SPD hingegen fallen die Werte bei der Befragung der Schüler:innen, bleibt in den Ergebnissen der Forschungsgruppe jedoch stabil. Die FDP wie auch die AfD und Kleinstparteien können in etwa identisch wie in der deutschlandweiten Umfrage der Forschungsgruppe leichte Zugewinne verzeichnen. Der Umfragewert der Grünen in der Befragung der Schüler:innen unserer Schule hat sich massiv erhöht und würde die CDU überholen. Diese Entwicklung lässt sich in dieser Stärke nicht im Ergebnis der Forschungsgruppe wiederfinden.

In der Geschlechterverteilung zeigt sich, dass während die SPD hauptsächlich von Schülerinnen gewählt wurde, die Stimmen für die FDP, AfD und andere Parteien hauptsächlich von Schülern kamen.

Neben den schon bekannten Fragen, wurden die Teilnehmenden anschließend auch zu einem spezielleren Themenblock befragt, welcher in dieser Erhebung das Krisenmanagement der Regierung und den Umgang mit und den Auswirkungen von der Corona-Pandemie behandelt.

Der Aussage, dass die Pandemie eine ernstzunehmende Gefahr sei, stimmten insgesamt 85,72 Prozent der Befragten zu. 14,28 Prozent der Befragten antworteten hingegen mit „Ich stimme eher nicht“ oder „Ich stimme nicht zu“. Ein eindeutiges Meinungsbild. Bei der Frage, ob die Regelungen von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Pandemie sinnvoll seien und man selbst sich an diese halte, stimmte jedoch nur noch etwa ein Drittel der Befragten „zu“, während die Antwortmöglichkeiten „eher nicht“ und „nicht zu“ insgesamt 27,6 Prozent erreichen.

Auf die Frage, wie sich die eigenen schulischen Leistungen entwickelt hätten, antwortete in allen Geschlechtergruppen die Mehrheit mit „verschlechtert“; bei den Teilnehmern 46,51 Prozent und bei den Teilnehmerinnen 48,07 Prozent. 21,15 Prozent der Teilnehmerinnen und 18,6 Prozent der Teilnehmer gaben hingegen „verbessert“ an. Der Rest antwortete, sie hätten keine größeren Veränderungen bei Ihren Leistungen erfahren. Die Antworten der Geschlechtergruppe „divers“ sind in etwa identisch mit diesem Bild, zeigen aber eine leichte Verlagerung zu der Antwortmöglichkeit „verschlechtert“.

Als Letztes wurden alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler befragt, was sie von der aktuellen Politik halten. Der Aussage, dass die Corona-Politik der Bundesregierung im internationalen Vergleich vorbildlich sei, stimmten 40,21 Prozent der Befragten eher zu oder zu. 29,34 Prozent stimmten eher nicht zu, 30,43 Prozent stimmten gar nicht zu. 6,5 Prozent der Befragten gaben an, es nicht zu wissen. Der Frage, ob Angela Merkel eine gute Regierungschefin sei, stimmten 60,78 Prozent eher zu oder zu. 27,9 Prozent der Teilnehmenden antworteten, dass sie eher nicht oder nicht zustimmen würden. Auch hier gaben 6,97 Prozent der Befragten an, es nicht zu wissen. Auf die Fragestellung, ob die Opposition im Bundestag gut handle, stimmten nur noch 3,06 Prozent der Befragten zu, 20,41 Prozent stimmten eher zu. 56,12 Prozent stimmten eher nicht oder nicht zu. Jeder fünfte (20,41 Prozent) gab an, es nicht zu wissen.

Umfragen-Gestaltung und Datenerhebung: Christian Leischner, Dana Fürst und Mark Hamann

Text: Mark Hamann

Teil III

An der dritten Erhebung, welche Mitte Juni stattfand, haben insgesamt 123 Personen teilgenommen. Der Großteil der Ergebnisse kam erneut aus der Studienstufe. Die 10. Klassen wurden dieses Mal nicht befragt.

Während das politische Interesse bei der letzten Erhebung gesunken ist, steigt dieses in der aktuelle Umfrage im Schnitt auf 2,772.

Die Meinungen zu den einzelnen Parteien hat sich bei den meisten Parteien nicht verändert. Eine starke Änderung gab es jedoch bei den Grünen; die parteispezifische Bewertung sank um 0,46, auf den Wert 1,95. Auf der Skala von null bis vier erreichte bei der dritten Erhebung die SPD den höchsten Wert mit 2,36. Die niedrigste Bewertung wird weiterhin der AfD mit einem Wert von 0,29 zugeschrieben.

Bei der Sonntagsfrage liegt die CDU mit 23,58 Prozent vorne, dicht gefolgt von den Grünen mit 22 Prozent und der SPD mit 21,95 Prozent. Es folgen FDP mit 8,13 Prozent und Die Linke mit 6,5 Prozent. Auf die AfD fielen dieses Mal keine Stimmen, sie liegt folglich bei 0 Prozent. Auf andere Parteien würden 17,89 Prozent der Stimmen fallen.

Im Trend ist eine starke Abnahme bei dem Ergebnis der Grünen zu beobachten. Um etwa 10 ist das Ergebnis in der Umfrage gefallen. Das sorgt bei vielen anderen Parteien für einen Zuwachs im Ergebnis. Die FDP gewinnt etwa 5 Prozent hinzu und könnte nun die 5-Prozent-Hürde überschreiten. Die AfD wäre die einzige momentan im Bundestag vertretenen Partei, welche Null Prozent bekäme. Die CDU und die SPD haben leichte Zugewinne, während Die Linke hingegen leicht abnehmen würde.

Im Vergleich zur bundesweiten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom Ende Juni 2021 zeigen sich vor allem Differenzen bei den Regierungsparteien und der AfD. Ansonsten decken sich auch dieses Mal die Ergebnisse größtenteils. Während die CDU in Deutschland deutlich schlechter abschneidet als in der bundesweiten Umfrage, kann die SPD in der Umfrage an in unserer Erhebung deutlich besser abschneiden. Die AfD kann im Gegensatz zur bundesweiten Umfrage (10 Prozent) keine Prozentpunkte erreichen. FDP und Linke erreichen leicht höhere Ergebnisse. Der Block „Andere“ erreicht in unserer Umfrage mehr als doppelt so viel als im bundesweiten Vergleich. Die Grünen erreichen in der Bundesweiten wie auch in unserer Umfrage 22 Prozent.

In der Verteilung der Geschlechter im Prognose-Ergebnis der Sonntagsfrage zeigen sich keine ungleichmäßigen Verteilungen. Leichte Tendenzen, wie zum Beispiel mehr männliche Schüler bei der FDP, sind jedoch vorhanden.

Neben den sich wiederholenden Fragen wurden die Teilnehmenden auch dieses Mal zu einem speziellen Themenblock befragt. Dieses Mal ging es um Diskriminierung und Soziale Gerechtigkeit.

Mehr als Dreiviertel der Befragten SchülerInnen unserer Schule stimmten der Aussage, dass es in Deutschland selten zu Diskriminierung kommt „eher nicht“ (51,22 Prozent) oder „nicht zu“ (26,63 Prozent). Es ist ein klares Meinungsbild zu erkennen. Gerade einmal 4,88 Prozent der SchülerInnen Stimmen der Aussage, dass es in Deutschland selten zur Diskriminierung kommt zu. 17,07 Prozent antworten damit, dass sie „eher zustimmen“ würden.

Zudem zeigt unsere Erhebung, dass die Mehrheit der Meinung sei, dass die deutsche Regierung Diskriminierung „eher nicht“ (43,9 Prozent) oder „nicht“ (10,57 Prozent) bekämpft. Nur 1,63 Prozent der Befragten Personen stimmen der Aussagen uneingeschränkt zu, 43,9 Prozent stimmen „eher zu“.

Fast Dreiviertel der SchülerInnen haben laut der Umfrage schon selbst Erfahrungen mit Diskriminierung machen müssen. Dabei haben 43,88 Prozent von diesen Personen angegeben, dass diese auf Grund ihrer Herkunft Diskriminiert wurden. Der zweithäufigste Grund für Diskriminierung ist mit 20,41 Prozent die Religion gewesen. Zu dem wurden 11,22 Prozent der Schüler aufgrund ihres Geschlechtes, 3,06 Prozent der Schüler im Zusammenhang mit ihrer Sexualität Diskriminiert. 21,43 Prozent der Schüler gaben an „sonstiges“.

 

Der Großteil der SchülerInnen ist der Meinung, dass die regierenden Parteien sie nicht hören würden und ihre Meinung nur Teilweise bis gar keine Beachtung geschenkt wird. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52,84 Prozent) sind der Meinung, dass sie „eher nicht“ von der Regierung gehört würden und 15,54 Prozent gaben an, das Gefühl zu haben, gar nicht gehört zu werden. Nur eine Minderheit hat das Gefühl von der Politik gehört zu werden. 4,07 Prozent der Befragten stimmten uneingeschränkt zu, 29,27 Prozent stimmen eher zu.

Die Meinung in diesem Ergebnis ist zudem zweigespalten. Wenn es darum geht, ob die Regierung Verständnis für alle Bevölkerungsschichten habe, stimmen 43,1 Prozent „eher zu“, 4,07 Prozent „stimmen zu“. 40,65 Prozent antworteten mit „eher nicht“, 12,19 Prozent stimmen dieser These „gar nicht“ zu.

Mehr als Dreiviertel der Schüler sind der Meinung (29,27 Prozent) oder sind eher der Meinung (43,9 Prozent), dass in Deutschland nicht jeder unabhängig vom Einkommen die gleichen Chancen hätte. 21,14 Prozent der Befragten SchülerInnen stimmten dem „eher zu“, 5,69 Prozent stimmen „zu“. Auch sind die Schüler sich relativ uneinig darüber, ob Deutschland eine gute Steuerpolitik habe. Gerade einmal 4,88 Prozent würden dieser Aussage zustimmen, 35,77 Prozent stimmten „eher zu“. 24,39 Prozent hingegen stimmen dieser Aussage „nicht zu“, 34,96 Prozent stimmen „eher nicht zu“. Bei der Frage, ob das deutsche Sozialsystem sicher und zuverlässig für alle Bevölkerungsgruppen sei, stimmte der Großteil der Befragten zu (25,2 Prozent) und eher zu (35,77 Prozent). 13,82 Prozent und 25,2 Prozent stimmten dem „nicht“ oder „eher nicht“ zu.

Auch ist ein Großteil, der SchülerInnen der Meinung, dass Deutschland jedem und jeder die gleichen Bildungschancen bietet. 25,2 Prozent der SchülerInnen sind dieser Meinung, 35,77 Prozent sind eher dieser Meinung. 11,38 Prozent hingegen stimmen gar nicht, 27,64 stimmen eher nicht zu. Auf die Frage, ob Deutschland ein gerechtes Land sei, stimmt der Großteil zu oder eher zu.

Zum Schluss wurden die TeilnehmerInnen befragt, ob die Politik der regierenden Parteien (momentan CDU und SPD) gerecht für alle Bevölkerungsschichten sind und ob die Regierung sich die Situation im Land in Hinsicht auf Gerechtigkeit verbessert hat. Die Mehrheit der Befragten Personen stimmt diesen beiden Aussagen „nicht“ oder „eher nicht“ zu. 52,84 Prozent sagen, dass die regierenden Parteien eher weniger, 15,45 Prozent sagen dass die Regierung nicht gerecht allen Bevölkerungsschichten gegenüber ist. Der These, dass Deutschland unter der aktuellen Regierung gerechter geworden wäre, stimmen weniger als die Hälfte der Befragten zu; 47,17 Prozent. Der Großteil der SchülerInnen antwortete mit „eher nicht“ (40,65 Prozent) oder „nicht“ (12,19 Prozent).

Umfragen-Gestaltung und Datenerhebung: Christian Leischner, Dana Fürst und Mark Hamann

Text: Christian Leischner

Teil IV

1. An der vierten Erhebung, welche Anfang August stattfand, haben insgesamt 221 Schülern teilgenommen. Der Großteil der Ergebnisse kam erneut aus der Studienstufe. Der Rest kam aus der Vorstufe (VS).

2. Seit der letzten Erhebung ist das politische Interesse der Schüler erneut gestiegen. Auch wenn nur ein minimaler anstieg zu sehen ist, steigt die Interesse nach unserer aktuellen Umfrage im Schnitt auf 2,78 Prozent.

3. Die Meinungen zu den einzelnen Parteien hat sich wieder nicht verändert. Eine kleine Änderung gab es jedoch bei der FDP; die parteispezifische Bewertung sank nämlich um 0,16 auf den Wert 1,76 und erreicht somit ihren niedrigsten Zufriedenheitswert überhaupt. Auf der Skala von null bis vier erreichte die SPD den höchsten Wert mit 2,37. Die niedrigste Bewertung wird weiterhin der AfD mit einem Wert von 0,35 zugeschrieben. Durch einen technischen Fehler sind die Ergebnisse der CDU in der vierten Erhebung leider nicht aufgezeichnet worden, daher fehlt dieser Datenpunkt in dieser Auswertung.

4. Bei der Sonntagsfrage liegt erstmals die SPD mit 24,45 Prozent vorne, gefolgt von der CDU mit 21,82 Prozent und den Grünen mit 20 Prozent. Es folgen FDP mit 8,64 Prozent und Die Linke mit 6,82 Prozent. Auf die AfD fielen dieses Mal 1,82 Prozent. Auf andere Parteien würden 15,45 Prozent der Stimmen fallen.

5. Im Trend ist eine starke Zunahme bei dem Ergebnis der SPD zu beobachten. Die FDP hat einen sehr geringen Gewinn und nnte weiterhin die 5-Prozent-Hürde überschreiten. Trotz des Anstiegs im Trend wäre die AfD die einzige momentan im Bundestag vertretenen Partei, welche die 5-Prozent-Hürde nicht überschreiten würde. Die Linke hat einen leichte Zugewinne, während Die CDU und die Grünen hingegen leicht abnehmen würden.

6. Im Vergleich zur bundesweiten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom Mitte August 2021 zeigen sich vor allem Differenzen bei den Regierungsparteien und der AfD. Ansonsten decken sich auch dieses Mal die Ergebnisse größtenteils. Während die CDU in Deutschland deutlich schlechter abschneidet als in der bundesweiten Umfrage, kann die SPD in der Umfrage in unserer Erhebung deutlich besser abschneiden. Die AfD kann im Gegensatz zur bundesweiten Umfrage (11 Prozent) bei uns nur 1,82 Prozentpunkte erreichen. FDP und Linke und Grüne erreichen leicht höhere Ergebnisse. Der Block Andereerreicht in unserer Umfrage mehr als doppelt so viel als im bundesweiten Vergleich.

7. In der Verteilung der Geschlechter im Prognose-Ergebnis der Sonntagsfrage zeigen sich leicht ungleichmäßigen Verteilungen. Leichte Tendenzen, wie zum Beispiel mehr männliche Schüler bei den Grünen oder mehr weibliche Verteilung bei den Linken sind vorhanden. Die größte ungleichmäßige Verteilung ist bei der FDP zu sehen. Wo die Tendenz eindeutig auf der männlichen Seite liegt.

8. Neben den sich wiederholenden Fragen wurden die Teilnehmenden auch dieses Mal zu einem speziellen Themenblock befragt. Dieses Mal ging es um die Spitzenkandidaten, Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz sowie Bildung.

Bei der Befragung zu den Spitzenkandidaten kannten unsere SchülerInnen ein Großteil der Spitzenkandidaten nicht. Die einzigen zwei Partien die eine Quote über 50 Prozent haben sind die CDU mit Armin Laschet mit und die SPD mit Olaf Scholz. Anzumerken ist dabei, dass sich Olaf Scholz mit einer Kenntnisquote von 92,06 Prozent klar von Armin Laschet mit nur 66,97 Prozent abhebt. Knapp unter den 50 Prozent liegt Annalena Baerbock von den Grünen. Dicht gefolgt von Christian Lindner von der FDP mit 42,45 Prozent und Alice Weidel und Tino Chrupalla mit je 35,21 Prozent. Am wenigsten bekannt sind die Spitzenkandidaten der Linken Janine Wissler und Dietmar Bartsch mit nur 19,72 Prozent.

9. Auch bei der Frage welchen der Kandidaten für das Kanzleramt geeignet gefunden werden, waren sich unsere Schüler relativ einig. Bei der Befragung haben wir uns auf die drei Spitzenkandidaten fokussiert. Fast die Hälfte (42,59 Prozent) unserer Schüler hält Olaf Scholz am geeignetsten für das Amt des Kanzlers. Darauf folgt nicht einer der zwei weiteren Kandidaten, sondern keine der genannten Person, was mit 36,57 Prozent die am zweithäufigsten gewählte Antwort war. Zum Schluss mit hohem Abstand folgen dann Annalena Baerbock mit 11,11 Prozent und Armin Laschet zum Schluss mit 9,72 Prozent.

10. Die Meinung in diesem Ergebnis ist zudem zwiegespalten. Knapp Über 32,24 Prozent der SchülerInnen ist der Meinung, dass ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen sinnvoll sind. Ein wenig über als 20 Prozent der Befragten (21,24 Prozent) sind der Meinung, dass sie eherfür sinnvoll halten. 20,73 Prozent gaben an, das Gefühl zu haben, dass ein Tempolimit „eher nicht“ sinnvoll wäre und 25,91 Prozent der Schüler für nicht sinnvoll halten.

Besonders Auffallend hierbei ist aber die Verteilung dieser Stimmen. Über 50 Prozent der weiblichen Befragten halten ein Tempolimit für eher oder ganz sinnvoll. Bei den männlichen Befragten sind das nur um die 40 Prozent.

11. Bei der Frage, ob unsere Schüler – wenn möglich – eher öffentliche Verkehrsmittel o.ä. nutzen, als mit einem Auto zur Schule/Arbeit zu fahren ,haben ein Großteil unserer Schüler (39,77 Prozent) dieser Frage zugestimmt. 28,37 Prozent haben der Frage eher zugestimmt. Damit würde mehr als die Hälfte unserer Schüler – wenn möglich – auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umsteigen. Von den anderen knapp 40 Prozent würden 18,60 Prozent eher nicht umsteigen und 23,26 Prozent würden nicht umsteigen.

Bei der Frage, ob unsere Schüler Elektromobilität für eine bessere Alternative als konventionelle PKW ist, waren sie sich auch relativ einig. Genau 40 Prozent stimmen dieser Aussage nämlich komplett zu und 23,26 Prozent stimmen der Aussage eher zu. Auf der anderen Seite stimmen der Aussage 20,47 Prozent eher nicht zu und 16,28 Prozent stimmen ihr gar nicht zu.

12. Bei der Befragung zum Umwelt- & Klimaschutz haben wir unsere Schüler gefragt, ob sie der Aussage zustimmen, dass der Klimawandel eine Bedrohung für uns in Deutschland darstellt. Dabei haben fast 50 Prozent (47,60 Prozent) der Aussage zugestimmt und 23,25 Prozent dieser eher zugestimmt. 28,41 Prozent stimmen dieser Aussage eher nicht zu und nur 0,74% stimmen der Aussage nicht zu. Als wir unsere Schüler danach gefragt haben, ob sie ihr eigenen Lebensstil für Klimafreundlich halten haben immer noch knapp die Hälfte mit „eher Klimafreundlich“ (43,40 Prozent) bis Klimafreundlich (12.26 Prozent) geantwortet. 36,32 Prozent finden ihren Lebensstil „eher nicht Klimafreundlich“ und ganze 8,02 Prozent finden ihren Lebensstil nicht klimafreundlich. Auf die Frage, ob sie auch bereit wären ,Verzichte in Verkauf zu nehmen, haben 45,28 Prozent mit eher nicht geantwortet und 20,75 Prozent mit „nein“. 25,94 Prozent würden eher Verzichte in Kauf nehmen und 8,02 Prozent würden Verzichte auf jeden Fall in Kauf nehmen.

13. Bei der Frage, ob unsere Schüler ihr Leben schon aktiv verändert haben, haben 45,28 Prozent mit „eher nicht“ und 20,75 Prozent mit „nicht“ geantwortet. Nur 8,02 Prozent haben ihren Lebensstil verändert und 25,94 Prozent sind der Meinung, sie hätten ihn eher verändert.

Mehr als die Hälfte der Schüler (63,72 Prozent) sind der Meinung, dass die deutsche Politik bisher keine gute Klimapolitik macht. 22,79 Prozent kann diese Antwort nicht beantworten und nur 13,49 Prozent können sagen, dass die deutsche Klimaschutzpolitik gut ist.

14. Bei der Frage, ob die deutsche Politik die Gefahr des Klimawandels überhaupt erkannt hat, war unsere Umfrage ziemlich ausgeglichen. 40,93 Prozent sind auch hier der Meinung, dass dies nicht zutrifft. 33,49 Prozent sind der Meinung, dass die Gefahr erkannt wurde und 25,58 Prozent können die Frage nicht beantworten.

Auch zur Frage, ob die Weltgemeinschaft die Klimakrise bewältigen kann, hatten unsere Schüler eine eindeutige Meinung 44,19 Prozent stimmten mit „Nein“, 39,07 Prozent mit „weiß nicht“ und nur 16,74 Prozent stimmten mit „Ja“

15. Wir haben unsere Schüler zum deutschen Bildungssystem befragt. Auf die Frage, ob sie das deutsche Bildungssystem für gerecht und chancengleich halten, haben 33,02 Prozent mit „stimme eher nicht zu“ und 26,51 Prozent mit „stimme nicht zu“ votiert. 29,30 Prozent stimmen der Frage eher zu und nur 11,16 Prozent stimmen ihr ganz zu.

Ob die föderale Struktur der Bildung in Deutschland sinnvoll ist, hat die Meinung unserer Schüler gespalten. Nur 8,96 Prozent stimmen dieser Aussage zu, 22,64 Prozent stimmen ihr eher zu, 25,94 Prozent stimmen ihr eher nicht zu und 24,53 Prozent stimmen gar nicht zu. 17,93 Prozent unserer Schüler konnten diese Frage nicht beantworten.

Zu dem Thema digitale Kompetenzen wurden unsere Schüler ebenfalls befragt. Bei der Frage, ob sie digitale Kompetenzen für sinnvoll halten gab, es eine klare Antwort. Knapp 53,52 Prozent stimmen dieser Aussage zu und 28,17 Prozent stimmen eher zu. Nur 13,61 Prozent stimmen eher nicht zu und nur 6,10 Prozent stimmen nicht zu.

Auch zur Frage, ob die Digitalisierung an deutschen Schulen zu langsam ist, gab es klare Antworten. 65,73 Prozent stimmten da zu und 17,84 Prozent stimmten eher zu. Hier gibt es nur wenige Summen dagegen: 10,33 Prozent stimmten eher nicht zu und 6,10 Prozent stimmten nicht zu.

17. Auf die Frage, ob die Schüler wissen, was sie nach der schulischen Laufbahn beruflich machen möchten, stimmten 47,66 Prozent mit „ja“ und 52,34 Prozent mit „nein“. Dies ist relativ ausgeglichen.

Zur Frage, ob die schulischen Berufsorientierungsangebote hilfreich bei dieser Entscheidung waren, stimmten 21,20 Prozent mit „ja“, 65,59 Prozent fanden sie „nicht hilfreich“ und für rund 9,22 Prozent waren diese sogar hinderlich.

18. Schließlich haben wir unsere Schüler noch gefragt, ob sie sich gut auf das weiterführende Leben vorbereitet fühlen. Ein Großteil (56,14 Prozent) stimmt da mit eher nicht ab, 32,48 Prozent stimmte eher zu, 8,28 Prozent finden sich gar nicht gut vorbereitet. Der Aussage stimmen nur 5,10 Prozent vollständig zu.

Zum Schluss haben wir auch noch gefragt, ob Deutschland ein gutes Bildungssystem hat. 42,33 Prozent stimmten da mit „Nein“, 31,63 Prozent mit „Ja“ und 26,05 Prozent befanden, dass sie das nicht wissen.

Umfragen-Gestaltung und Datenerhebung: Christian Leischner, Dana Fürst und Mark Hamann

Text: Dana Fürst