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Drei Stolpersteine für Gyula, Otto und Zoltan Trebitsch

„Es hätte die drei Brüder sehr gefreut zu wissen, dass sie in dieser bunten Schule wieder vereint sein werden“, so Katharina Trebitsch bei der Verlegung der drei Stolpesteine für ihren Vater und ihre beiden ungarischen Onkel. Der Künstler Gunter Demnig ließ es sich nicht nehmen, die von der Antirassismus-AG der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf angestoßene und mit dem Verkauf vieler Muffins mitfinanzierter Verlegung persönlich vorzunehmen.

Für die Schulredaktion wendet sich Lehrer und AG-Leiter Gregor Walczak direkt an unsere Schüler*innen:

Liebe Schülerinnen und Schüler,

wenn ihr über den Sonnenweg auf den Schulhof kommt, werdet ihr seit einiger Zeit an drei sogenannten Stolpersteinen vorbeilaufen. Das sind Steine mit einer Messingoberfläche, die aussehen, als wären sie aus Gold. Verlegt wurden sie am 9. Juni 2023 von dem Künstler Gunter Demnig, der in den vergangenen dreißig Jahren mehr als 100.000 von ihnen in ganz Deutschland und darüber hinaus verlegt hat. Sie dienen dazu, an die Menschen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt worden sind. Gyula Trebitsch, den ihr vor allem als Filmemacher kennt, sowie seine beiden Brüder, gehörten auch zu den verfolgten Menschen. Während ersterer verschiedene Konzentrationslager überlebte, kamen seine beiden Brüder ums Leben. Um sie in Erinnerung zu halten und auch die Verbrechen nicht zu vergessen, findet ihr nun die Stolpersteine auf dem Schulhof. Schaut sie euch mal an und fragt gerne eure Lehrerinnen und Lehrer, wenn ihr Fragen habt.

Dass die Stolpersteine überhaupt verlegt worden sind, ist dem Einsatz der Schülerinnen und Schüler der AG Schule ohne Rassismus zu verdanken. Sie haben sich viele Gedanken gemacht, Muffins gebacken, Plakate gestaltet, Spenden gesammelt und waren stets mit ganzem Herzen bei diesem Projekt dabei. Aber auch Katharina Trebitsch, der Tochter von Gyula Trebitsch, ist es zu verdanken, dass die Stolpersteine jetzt auf dem Schulhof zu finden sind. Insbesondere ihre aufwändigen Recherchen zur Vergangenheit ihrer Familie sind an dieser Stelle zu erwähnen.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Stolpersteine gut erhalten bleiben und mehr für uns sind als bloße Steine. Spätestens wenn euch im Deutschunterricht der Roman „Die Welle“ begegnet oder ihr im Geschichtsunterricht über den Nationalsozialismus sprecht, wäre dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, um einen Spaziergang zu den Stolpersteinen zu machen und sich mit den Geschichten dahinter auseinanderzusetzen.

Gregor Walczak, Lehrer (AG Schule ohne Rassismus)