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Ernstes Spiel: UNO-Simulation im Haus Rissen

SVeN – das ist eine Simulation der Vereinten Nationen und wird vom Haus Rissen organisiert, einem überparteilichen Institut für Politische Bildung. Besonders engagierte und wissbegierige Schülerinnen und Schüler aus dem PGW-Profil S1 von Herrn Klink und dem PGW-Kurs S3 von Frau Schnackenburg nahmen an dem Wochenende vom 09. und 10.11.2019 an SVeN teil.

SVeN ermöglicht es Jugendlichen, in die Rolle von Delegierten zu schlüpfen und sich mit den Vereinten Nationen in einem Planspiel auseinanderzusetzen. Es trafen sich Delegationen aus ganz Deutschland, um in der Simulation im Wirtschafts- und Sozialrat sowie im Menschenrechtsrat ihre jeweiligen Positionen zu konkreten Problemen aus dem Bereich Kinderrechte so realistisch wie möglich zu vertreten und in Resolutionen und Konventionen zu Losungsvorschlägen zu gelangen.

Menschenrechte – leichter gesagt als getan

Täglich hören wir, wie die Politik, besonders die UNO, über die Einhaltung und Verbesserung von Menschenrechten auf unserer Welt spricht. Doch was bedeutet das eigentlich? Und wie funktioniert so etwas?

Bevor wir im November SVeN, eine Simulation der Vereinten Nationen, besucht und Pakistan im Menschenrechtsrat vertreten haben, konnten wir uns gar nicht vorstellen, wie schwer es ist, bei so einem heiklen Thema all die Interessen der Mitgliedsstaaten unter einen Hut zu bekommen, zumal nicht einmal der Großteil der Staaten, die bei unserer Simulation anwesend waren, für Menschenrechte waren.

Auch wir, als Pakistan, mussten uns eingestehen, dass unser Staat nicht besonders daran interessiert ist, die Menschenrechte einzuhalten. Also mussten wir in der Diskussion eine Position vertreten, die wir selbst niemals einnehmen würden – gegen die Menschenrechte.

Unser besonderes Thema waren die Mädchenrechte. Pakistan ist das zweitgefährlichste Land für Mädchen und Frauen auf der Welt, täglich werden hunderte Mädchen misshandelt und diskriminiert. Leider ist das in Pakistan völlig normal und die Regierung legt keinen Wert darauf, diese Umstände zu verbessern. Also setzten wir uns mit einigen Staaten – beispielsweise Indien, Afghanistan und China – zusammen und nahmen einige Änderungen an der Resolution für Mädchenrechte vor.

Die Verhandlungen haben schlussendlich so lange gedauert, dass wir zu keiner endgültigen Abstimmung kamen, leider ist das nichts Ungewöhnliches in der realen UNO. Uns wurde bewusst, wie sehr der Schein trügt, die internationale Zusammenarbeit zwischen so vielen Staaten braucht extrem viel Zeit und ist teilweise auch frustrierend, weil man zu keinem Ergebnis kommt. Menschenrechte sind daher leichter gesagt als getan, vor allem wenn Staaten wie Pakistan weiterhin kein Interesse an einer Besserung oder Zusammenarbeit zeigen, die die Menschenrechte in ihrem Land vorantreiben würden.

SVeN war ein toller Einblick in die Arbeit der UNO und zeigte ihre Wichtigkeit und Dringlichkeit noch einmal mehr, aber auch die Schwächen im System der UNO wurden deutlich. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung und wir empfehlen die Veranstaltung allen Politikbegeisterten!

Rebecca Weinland, S1

Einigungen sind schwer

Im November hatten wir die Chance, an einem ganzen Wochenende, an SVeN teilzunehmen. SVeN ist eine UN-Simulation, in der Schüler im Haus Rissen gemeinsam diskutieren konnten und eine politische Ratssitzung simuliert wurde. Dabei gab es jeweils zwei Räte. Einmal den Menschenrechtsrat und den Wirtschafts- und Sozialrat.

Wir hatten Länder zugeteilt bekommen, meistens zu zweit, die wir dann in den einzelnen Gremien vertreten sollten. Die Themen der UN-Simulation waren: Bildungspflicht, Geburtenregistierung und Mädchenrechte, wobei Mädchenrechte nur im Menschenrechtsrat behandelt wurden.

Unsere Länder hatten jeweils ihre eigenen Probleme und Standpunkte mit beziehungsweise zu den jeweils angesprochenen Themen. Hatte man also eigentlich einen völlig anderen Standpunkt als sein zugeteiltes Land, musste man trotzdem die Länder-Meinung vertreten. So bekamen wir einen Eindruck, wie es wirklich in der Politik zugeht und wie schwierig es manchmal ist, eine Lösung und Einigung zu finden.

An Fachtagen und im Unterricht zuvor hatten wir die Möglichkeit uns auf die Themen vorzubereiten, vor allem sich in unser zugeteiltes Land hineinzuversetzen und sich das Regelwerk einer solchen Sitzung anzueignen. Nach diesen zwei Tagen hatten wir einige neue Erfahrungen gemacht. Zum einen ist uns klar geworden, dass andere Länder mit einer schlechteren Infrastruktur und einfach weniger Macht meistens zu ihren Partnerstaaten stehen müssen. Sie sind quasi gezwungen, ihren Partnerstaaten zuzustimmen, da sie meist ihre Unterstützung brauchen.

Dies konnten wir beispielsweise sehr gut bei dem uns zugeteilten Land Pakistan erfahren, da wir auch in der Simulation gemerkt haben, dass wir zu unseren Partnerstaaten stehen müssen. Zudem konnten mächtige Länder (zum Beispiel: USA, China) einfach mehr bewirken. Zum anderen hatten wir auch gemerkt, dass es schwierig sein kann, eine Einigung zu finden.

Viele verschiedene Nationen haben viele verschieden Probleme und Ansichten. Dies macht es nicht einfach, jeder Nation gerecht zu werden.

Jennifer Rathje, S1