Es sind die letzten Tage vor den Ferien. Trotzdem ist die Stimmung gedämpft. Die Nachrichten über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine legen sich wie Blei über gewohnte Vorfreude. Alle in der Schule fragen sich, was man tun könnte, um diesem Ohnmachtsgefühl etwas entgegenzusetzen. Während sich viele Schülerinnen und Schüler zum Spielbudenplatz aufmachen, folgen Lehrkräfte einem Spendenaufruf unserer Kollegin Sophia Szymoniak. Sie hat sich zu Beginn der Ferien auf den Weg nach Polen gemacht. Die Schulredaktion gibt hier ihren Bericht wieder.
Am Samstag sind mein Vater und ich um 7:30 Uhr nach Polen gefahren. Geplant war ein Zwischenstopp in meiner Heimatstadt, bevor es dann an die ukrainisch-polnische Grenze gehen sollte. Als ich jedoch die Meldung bekam, dass am Abend zuvor über 100 Geflüchtete mit dem Bus angekommen sind, habe ich mich dazu entschieden, einen Teil der Sachen (Hygieneartikel, Kleidung) hier zu spenden. Da sich die Sachspenden bisher vornehmlich auf Kleidung beschränkten, waren die Verantwortlichen wirklich sehr froh über die Spenden, die für viele hier aus finanziellen Gründen eher weniger zur Verfügung gestellt werden. Die Spenden werden bei uns in der städtischen Sporthalle gesammelt und weitergegeben. Während heute Mittag die letzte Packung Windeln wegging, standen zwei Kinder an der Box mit den Zahnbürsten, um sich eine geeignete Farbe aussuchen zu können.
Neben den Kinder- und Hygieneartikeln wurden auch viele Medikamente, Erste-Hilfe Material sowie Kabel und Powerbanks gespendet. Diese Spenden waren von vornherein nicht für die Geflüchteten, sondern für die Menschen in der Ukraine gedacht. Morgen wird der Kleinbus gepackt, der dann mit den Sachen an die Front geht.
Sophia Szymoniak
Hinweis: Die Spendenaktion geht weiter. Gebraucht werden vor unter anderem: Batterien, Powerbanks, Thermosohlen, Taschenlampen, Stirnleuchten, Funkgeräte jeglicher Art. Das nächste Auto fährt am Samstag, d. 12.03. 2022. Nähere Informationen über schulredaktion@gts-tonndorf.de.