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Wir packen eure Werkzeugkoffer!

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Ein herzliches Willkommen an alle unseren neuen fünften Klassen auch von der Schulredaktion der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf. Wir geben hier die ungekürzte Rede unseres Abteilungsleiters der Jahrgänge fünf und sechs, Axel Pörschke-Küsel, wieder. Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Schülerinnen und Schüler des fünften Jahrgangs, liebe Eltern, liebe weitere Angehörige und liebe Klassenleitungen,

heute ist ein ganz besonderer Tag in eurem Leben. Es ist zwar nicht die allererste Einschulungsfeier, die ihr als – mittlerweile Fünftklässler – erlebt, aber dennoch startet ihr heute in einen Neuanfang, wie damals vor vier Jahren. Wie damals öffnet ein neues Gebäude seine Türen, viele unbekannte Mitschülerinnen und Mitschüler sitzen hier mit euch in der Pausenhalle. Ebenso wie damals warten hier neue Lehrer und neue Schulfächer auf euch, erfahren und entdeckt zu werden.

Aber genauso schnell, wie ihr euch damals in der Grundschule eingelebt habt, werdet ihr auch unsere Schule kennen lernen und im Nu als eure Schule begreifen. Das wird euch nicht schwerfallen. Da bin ich mir sicher. Wir geben uns alle Mühe, dass das so passieren wird.

Ich kenne noch weitere Menschen, die euch ganz doll dabei unterstützen werden, dass ihr euch hier wohlfühlt und erfolgreich arbeiten könnt. Das sind eure Eltern! Für das Wohlfühlen haben eure Eltern übrigens bereits jetzt schon gesorgt! Sie haben tatkräftig mitgeholfen, diese Pausenhalle für den heutigen Tag zu schmücken, indem sie am Kennenlernnachmittag, noch vor den Ferien, Wünsche aufgeschrieben haben, die hier oben an der kreuz und quer durch den Raum gespannten Wäscheleine hängen!

Ich habe mir lange überlegt, welchen Wunsch ich euch für eure Schulzeit mitgeben möchte. Irgendwann bin ich darauf gekommen, dass ich euch wünsche, dass sich hier in der Schule der Werkzeugkoffer eures Lebens mit all den Werkzeugen füllt, die ihr benötigt, um erfolgreich euer Leben meistern zu können.

Damit ihr versteht, was ich damit meine, habe ich meinen Werkzeugkoffer von zuhause mitgebracht. Ich liebe meinen Werkzeugkoffer. Den habe ich schon bestimmt 30 Jahre. Über die Jahre sind einige Werkzeuge hinzugekommen, manche brauche ich wöchentlich, andere einmal in fünf Jahren. Immer, wenn irgendetwas im Haus kaputt ist, repariert, umgebaut, aufgebaut oder gebastelt werden muss, nehme ich meinen Werkzeugkoffer und schreite zur Tat.

Denn er enthält so ziemlich alles, was ich brauche, um Reparaturen vornehmen zu können.

Aber was hat jetzt der Inhalt dieses Koffers mit den Werkzeugen tun, die du sicher nicht in einem Baumarkt, aber dafür in der Schule für den Werkzeugkoffer deines Lebens bekommt?

Mit einer guten Säge gelingt es dir, große, unbezwingbar erscheinende Aufgaben in kleine Teilaufgaben zu zerkleinern, so dass sie auf einmal doch zu bewältigen sind. Wie dieses Zersägen von riesigen Aufgaben funktioniert, kannst du zum Beispiel lernen, wenn du eine umfangreichere Projektaufgabe lösen möchtest oder auch die Matheaufgabe 7x+9/3 hoch 2.

Manchmal braucht man auch einen schlagkräftigen Hammer, um an den richtigen Stellen Haken in die Wand zu hauen, an denen man sein neu erworbenes Wissen geordnet in seinem Gedächtnis aufhängen kann.

Du wirst hier lernen, die richtige Balance zu finden, zwischen Spaß und ernsthaftem Arbeiten sowie zwischen Freizeit und Schulaufgaben. Oder auch zwischen „schnell abgehakten“ und unglaublich sorgfältig und zeitaufwändig bearbeiteten Aufgaben. Für meine Bastelprojekte benutze ich hierfür so eine Wasserwaage. Du erwirbst die richtige Balance mit fortschrei­ten­der Erfahrung und auch z.B. durch die Rückmeldungen, die wir dir regelmäßig geben.

Mit dem Schrauben ist das auch so eine Sache. Es funktioniert nicht, mit einem zu großen Schraubendreher eine kleine Kreuzschraube heraus- oder hineinzudrehen. Man braucht eben für alle möglichen Schraubengrößen den passenden Schraubendreher. Daran angelehnt wirst du im Deutschunterricht lernen, dass z.B. unterschiedliche Textsorten auch unterschiedlich formuliert werden wollen. Denn es macht einen sehr großen Unterschied, ob ich meinem Freund eine Nachricht auf dem Handy oder eine Bewerbungsmail für meinen Traumarbeitsplatz schreibe. Der Freund wird im Chat eine Anrede wie „Ey Digga“ wahrscheinlich angemessener finden, als der Chef, der deine Bewerbung liest.

Aber das allerbeste in meinem Werkzeugkoffer sind vielleicht gar nicht unbedingt die Werkzeuge, sondern es sind so kleine Überbleibsel aus alten Bastelprojekten. Die schmeiße ich nach getaner Arbeit oft einfach in meinen Koffer hinein, in der Hoffnung, dass ich sie irgendwann einmal brauchen könnte. Das macht meinen Koffer nicht gerade aufgeräumter, aber ganz oft haben es mir diese kleinen fummeligen Krimskramsteile ermöglicht, kreative Reparaturlösungen bei plötzlichen Einsätzen zu finden! Denn ich konnte sie dann im richtigen Moment verbasteln, ohne erst in den Baumarkt fahren zu müssen. Auch dabei möchten wir euch gerne unterstützen, dass ihr euer Talent weiterentwickelt, mit den passenden Schräubchen, Drahtstücken und Unterlegscheiben in euren Köpfen, kreative Lösungen in eurem Leben zu finden, wenn der klassische Weg einmal versperrt ist.

Es ist toll für uns, jedes Jahr aufs Neue, Schülerinnen und Schüler in der Gyula Trebitsch Schule einzuschulen, die unsere große Schulfamilie mit ihrer Anwesenheit, ihren Ideen, ihren tollen einzigartigen Charakteren bereichern und eine ziemlich lange Zeit bei uns bleiben. Euch stehen hier tausend Möglichkeiten offen, euren Werkzeugkoffer des Lebens zu füllen, ihn zwischendurch auszuprobieren und damit bei eurem Schulabschluss erleichtert, glücklich und erlöst in die Welt hinaus zu stolzieren. Nutzt eure Zeit bei uns! Probiert euch aus! Wachst heran und seid motiviert für all das, was wir euch hier für euren Lebens-Koffer bereitstellen werden!

Wir wünschen euch eine erfolgreiche Schulzeit an unserer Schule!

Axel Pörschke-Küsel